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App-Serie – Letzter Teil: Wie die Scrum-Methode zur App-Entwicklung beigetragen hat

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Bereits seit über einem Jahr wird die Scrum-Methode bei idealo angewendet. Sie ist maßgebend für den gesamten Prozess der iPad App-Entwicklung. Ob bei der Konzeptionierung, der visuellen oder der technischen Umsetzung - die Scrum-Methode ist das Gummiband, das die einzelnen Bereiche zusammenzieht und -hält.

Wie sich dieser Prozess genau gestaltet, welche Aspekte dabei entscheidend sind und was der Job des Scrum Masters beinhaltet, das alles lesen Sie im folgenden, letzten Teil unserer App-Serie.

Scrum

Scrum – Was verbirgt sich hinter dem Begriff?

Scrum gehört zu den agilen Methoden der Software-Entwicklung. Diese sind darauf ausgerichtet, den Entwicklungsprozess bei komplexen Projekten so flexibel und zielgerichtet wie möglich zu gestalten. Die einzelnen Schritte sind dabei nicht von vornherein festgelegt, sondern werden aus dem Prozess heraus inkrementell und iterativ, also stufenweise und in wiederholenden Intervallen, entwickelt. In diesen sogenannten Sprintphasen werden im Zeitraum von zwei bis vier Wochen die User Stories mit den erforderlichen Zielsetzungen und Funktionalitäten umgesetzt. Die Transparenz des Projekts sowie die stete Überprüfung und Anpassung der Funktionalitäten zählen zu den grundlegenden Prinzipien dieses Vorgehensmodells.

Nachdem erste Ansätze der Scrum-Methode schon Anfang der 1990er Jahre entwickelt wurden, entstand 2001 im Rahmen eines Insider-Treffens in Utah das Agile Manifest. Nach dessen Vorgaben – sie prägten die Scrum-Methode nachhaltig – stehen stets Menschen und ihre Interaktionen an oberster Stelle und das Eingehen auf Veränderungen ist wichtiger als das Festhalten an einem Plan.

Die Scrum-Methode steht im Gegensatz zur linearen Wasserfallmethode. Diese traditionelle Vorgehensweise basiert auf sechs, strikt aufeinander aufbauenden Phasen, an deren Ende der Tag X und damit der Abschluss des jeweiligen Projekts steht.

 

Was macht der Scrum Master?

Der Scrum Master ist verantwortlich dafür, dass das jeweilige Projekt reibungslos verläuft; bei idealo gibt es gleich vier, verteilt auf die jeweiligen Themenbereiche.

Am Anfang jedes Arbeitstages steht für alle Beteiligten das Daily Scrum an. Bei diesen 15-minütigen Statusmeetings stehen die Mitarbeiter zusammen vor dem Scrum Board und berichten über Erreichtes, den aktuellen Stand der einzelnen Beteiligten und das jeweils anstehende Sprintziel. Moderiert vom Scrum Master, kann dieser entscheiden und variieren, wie die morgendlichen Treffen im Einzelnen ablaufen und als Ansprechperson bei möglichen Problemen, die sich nicht innerhalb des Team klären lassen, behilflich sein. Das Ziel: Das Team soll gemeinsam auf das Sprintziel vorbereitet, das Teamgefühl im Rahmen von Face-to-Face-Kommunikation verstärkt werden. In der Fachsprache werden die Ziele der Dailies auch mit GIFTS (Good Start, Improvement, Focus Team, Status) zusammengefasst.

Bei der regelmäßig am Ende eines jeden Sprints stattfindenden Retrospektive hat das Team Gelegenheit, seine Erfahrungen zu reflektieren und Verbesserungsmöglichkeiten bezüglich des gemeinsamen Arbeitens zu finden.

Arbeitsweisen wie das Check-In, bei dem sich die Teilnehmer Bälle zuwerfen und gegenseitig ihre emotionalen Zustände beschreiben, oder die Entwicklungstechnik Pair Programming  -  hierbei sitzen zwei Personen an einer Tastatur  und geben sich abwechselnd Tipps – sollen ebenfalls dabei helfen, das Teambuilding zu verstärken.

Als Scrum Master ist man also vor allem Vermittler und muss mehr als ein Ohr und ein Auge für die Stimmungen und Verhaltensweisen der einzelnen Beteiligten haben, im Notfall auch bei Konflikten eingreifen können. So situativ wie die Inhalte sind dabei auch die Umstände. Buchstäblich muss der Scrum-Master so agil und flexibel reagieren wie die Methode es vorgibt.

Eine sehr aktive Netz-Community sowie die große Scrum-Szene in Berlin, wo regelmäßig Stammtische stattfinden, sorgen für einen regen Austausch und damit auch für die ständige Weiterentwicklung der Methode. Als nächstes großes Event dieser Art steht die Manage Agile 2013 vom 22. bis zum 24. Oktober in Berlin an.

 

Fazit

„Planen bedeutet alles, Pläne bedeuten nichts“ – mit diesem alten Zitat lässt sich auch das Wesen der Scrum-Methode gut beschreiben, die den Arbeitsprozess auf dem Prinzip der Ungewissheit aufbaut und kein “fertig” kennt.  Jedes Produkt kann schließlich theoretisch weiterentwickelt werden.

Projekte Schritt für Schritt durchführen, die Arbeitswelt im Kleinen verändern – das ist das Ziel der Scrum-Methodik. Welche Ergebnisse diese zusammen mit einer guten Team-Chemie zeitigt, sieht man an unserer fertigen iPad-App.

 

Die letzten Beiträge unserer App-Serie:

Einleitung: Zum anstehenden Release der iPad App 
Teil 1: Interview mit dem Product Owner Sabrina
Teil 2: Was macht der Stakeholder beim App-Entwicklungsprozess?
Teil 3: Die visuelle Entwicklung der iPad App
Teil 4: Die technische Umsetzung der App

 


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